Bianca und Salvatore Gennusa erleben ein wunderbares Gefühl der Solidarität (Foto: Gennusa)
Blick in die Gemeinde
Alltags-Strategien unserer Gemeindemitglieder und Nachbarn in Corona-Zeiten
Hier stellen wir Ihnen in den nächsten Wochen einzelne Menschen vor, die wir virtuell getroffen haben, um ihnen fünf Fragen zu stellen, wie sie mit der Corona-Krise umgehen: Bianca und Salvatore Gennusa
Bianca und Salvatore Gennusa betreiben das italienische Restaurant Sapore am Poppelsdorfer Platz.
Hier ihre Antworten auf unsere fünf Fragen:
Wie meistern Sie Ihren beruflichen Alltag im Moment?
Wir haben den Restaurantbetrieb eingestellt und bieten nun die meisten Gerichte aus unserer Speisekarte, sowie unser Mittagsmenü und eine ‚Specialskarte‘ zum Mitnehmen an. Im Moment ist alles chaotisch, da die Abläufe des Take Away Geschäfts für uns völlig neu und fremd sind.
Wir sind froh, dass wir noch keinen Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken mussten, denn teilweise wäre das Kurzarbeitergeld nicht ausreichend! Das Schöne daran ist während du arbeitest bist du beschäftigt und vergisst die ganzen Probleme um dich herum! Es ist ein wunderbares Gefühl die Solidarität deiner Kunden und vieler anderer Bonner mit zu erleben. Hier noch einmal vielen Dank an euch alle!
Welche Anliegen haben Ihre Kunden im Moment vermehrt?
Die meisten Kantinen sind geschlossen und viele Berufstätige sind froh, wenn sie in ihrer Mittagspause ihr Essen abholen können. Natürlich freut sich jeder auf ein leckeres Essen, und dass er nicht kochen muss, denn es ist für Familien mit Home Office und rund um die Uhr Kindern Zuhause gerade sehr anstrengend.
Sehr viele Kunden möchten uns damit auch unterstützen, und das ist sehr bewegend.
Wie belastend sind diese neuen Arbeitsbedingungen für Sie persönlich?
Es ist sehr anstrengend! Ich werde morgens wach, lese die News und die Mails vom Steuerberater oder von Gästen. Dann gehe ich mit dem Hund, gehe einkaufen und dann ins Geschäft!
Ich liebe meine Arbeit. Ich bin froh, dass ich beschäftigt bin und nicht so viel nachdenke. Für meinen Mann und seinen Kollegen in der Küche ist es sehr anstrengend und ich versuche ihn so gut ich kann zu unterstützen. Viele Gäste bestellen vorher und holen Ihre Gerichte zu einer bestimmten Uhrzeit ab. Daneben warten einige Gäste, die spontan und im Vorbeigehen bestellen, vor unserer Tür und genießen die Sonne.
Zum Glück sind unsere Kinder schon groß und helfen Zuhause mit. Mit kleinen Kindern und ohne die Großeltern wäre das alles nicht schaffbar!
Welche Strategien haben Sie für sich aktuell gefunden, die Ihnen helfen, zwischendurch zu entspannen?
Ich fahre gerade mit dem Fahrrad und unserem Hund durch den Wald! Die Sonne scheint durch die Bäume durch und um mich herum zwitschern die Vögel, die Natur lebt weiter wie vorher! Wenn nicht sogar besser. Das tut mir so gut.
Ganz wichtig: Montag bleibt Ruhetag.
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn der normale Alltag zurück ist?
Ich freue mich auf geregelte Arbeitszeiten, auf unsere gewohnten Abläufe, auf Zeit in unserem wunderschönen Zuhause, auf zwei verdiente Ruhetage! Und auf die finanzielle Sicherheit. Danke an unsere Mitarbeiter!!! Danke an alle, die und Unterstützen!!
Wir danken Bianca und Salvatore Gennusa für ihre Offenheit und wünschen alles Gute!
csc /
29.03.2020
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