Losung für den 19.05.2022
Hat Gott vergessen, gnädig zu sein, hat er sein Erbarmen im Zorn verschlossen? Psalm 77,10
Wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade noch viel mächtiger geworden. Römer 5,20
Hat Gott vergessen, gnädig zu sein, hat er sein Erbarmen im Zorn verschlossen? Psalm 77,10
Wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade noch viel mächtiger geworden. Römer 5,20
Hier finden Sie die Termine der Gottesdienste für die nächsten sieben Tage.
Hören Sie die Glocken der Lutherkirche. Dazu finden Sie Infos zu Gottesdienst, Kindergottesdienst, Taufe und Trauung.
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Der PROtestant ist die evangelische Zeitung für Multiplikatoren aus Gesellschaft und Kultur, Politik und Wirtschaft im Großraum Bonn.
Pfarrerin Dr. Ellen Ueberschär, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, predigt zur Bonner Reformationsfeier 2014 (Foto: dekt)
Das Motto lautet dieses Jahr für manche provokant "Kirche ist politisch" und ist angelehnt an das Jahresmotto der Reformationsdekade "Reformation und Politik". Pfarrerin Ellen Ueberschär wird Worte aus dem Propheten Jesaja über das Wächteramt der Kirche auslegen (Jesaja Kap.62, Verse 6+7.10.12).
Die Kantorei und Orchester der Kreuzkirche unter Leitung von Karin Freist-Wissing werden die Bach-Kantate "Gott der Herr ist Sonn und Schild" (BWV 79) zu Gehör bringen mit Theresa Nelles (Sopran), Charlotte Quadt (Alt) und Andreas Petermeier (Bass). Stefan Horz spielt die Orgel. Nach dem Gottesdienst lädt Superintendent Eckart Wüster für den Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Bonn zum öffentlichen Jahresempfang der Evangelischen Kirche in die Krypta der Kreuzkirche. Zur stimmungsvollen Begrüßung aller Gäste aus Bonn und der Region spielen zum Auftakt der Feier ab 19.00 Uhr Bläser vom Turm der Kreuzkirche Reformations-Choräle.
"Kirche ist politisch": Plakat zur Bonner Reformationsfeier 2014
Am Reformationstag, alljährlich am 31. Oktober, erinnern die Protestanten weltweit an den Beginn der Reformation durch Martin Luther im Jahr 1517. Auch Bonn blickt auf eine wechselhafte Reformationsgeschichte zurück. Schon früh, wenn auch nur gegen den entschiedenen Widerstand der katholischen Herrscher im Reich, konnten die Gedanken des Wittenberger Reformators in die Region Köln und Bonn einziehen. Das historische Schlüsseljahr ist 1542, als der katholische Erzbischof, Kurfürst Hermann von Wied, auf die Seite der Reformation wechselte. Er berief den Straßburger Reformator Martin Bucer und wenig später auch den engsten Weggefährten Luthers, Philipp Melanchthon, aus Wittenberg nach Bonn.
Seit 1871 weithin sichtbares evangelisches Zentrum in der Stadt: die große Kreuzkirche am Kaiserplatz (Foto: Volker Lannert)
Philipp Melanchthon blieb drei Monate, Martin Bucer sogar ein dreiviertel Jahr am Rhein. In dieser Zeit predigte Bucer im Bonner Münster und hielt theologische Vorlesungen im Bonner Franziskanerkloster in der Brüdergasse. Die beiden Theologen erarbeiteten unter dem Titel "Einfältiges Bedenken" die Programmschrift der Kölner Reformation.
Bis zum Einsetzen der Gegenreformation und der Absetzung des Kurfürsten Hermann 1547 bestand in Bonn eine evangelische Gemeinde mit mehreren Pfarrern. Die Gemeinde musste anschließend in den Untergrund gehen. Die älteste nicht auf kurkölschem Gebiet liegende und daher nahezu ununterbrochen lebendige evangelische Gemeinde im Bonner Raum ist die Kirchengemeinde Oberkassel. Hier findet sich auch die älteste evangelische Kirche der Region, die kleine gelb gestrichene Kapelle im Zentrum Oberkassels direkt an der alten B 42 aus dem Jahr 1683.
Ausgangspunkt der Reformation weltweit sind die berühmten "95 Thesen", mit denen der damalige Augustinermönch Martin Luther seinen theologischen und seelsorgerlichen Protest gegen den Ablasshandel der katholischen Kirche äußerte. Durch den Verkauf der so genannten Ablassbriefe wollte diese damals vor allem Geld für den Bau des Petersdoms in Rom einnehmen.
Ob Luther seine Thesen tatsächlich an das Portal der Wittenberger Schloßkirche schlug, ist historisch nicht gesichert. Nageleinschläge im Tor zeugen aber bis heute von dem legendären Ereignis. Ein weiteres Anliegen Luthers war die Rückbesinnung auf das unverfälschte Wort der Bibel. Dafür übersetzte der Reformator die Heilige Schrift erstmals vollständig in die deutsche Sprache.
Heute ist fast jeder vierte Bonner Bürger evangelisch, jeder zweite katholisch. Damit ist Bonn eine der protestantischsten Städte im katholischen Rheinland. Die zentrale Reformationsfeier am 31.Oktober ist ein Höhepunkt im evangelischen Jahreskalender in Bonn. Für die Predigt werden immer wieder prominente Theologen eingeladen. Letzte Jahr setzte die evangelische Kirche mit der Auswahl ein ökumenisches Zeichen: Es war Stadtdechant Msgn. Wilfried Schumacher.
Joachim Gerhardt / Evangelischer Kirchenkreis Bonn - Ekir.de / 01.10.2014